172. Jahresfest in Bockhorn

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Singen, Beten, Sammeln- Rückblick auf das Jahresfest des GAW in Bockhorn
 

Das Gustav-Adolf-Werk war zu Gast in Bockhorn. Es war das 172. Jahrestreffen der Hauptgruppe Oldenburg, welches dieses Jahr in Bockhorn gefeiert wurde. Zum Auftakt des Jahresfestes hatte der Bockhorner Bürgermeister Andreas Meinen zu einem Empfang in das Rathaus der Kommune Bockhorn geladen. Knapp 30 Personen versammelten sich am Vortag des Jahresfestes, am 30. April 2016, im Ratssaal der Gemeinde. Das ist alte Tradition, denn die Gründungsversammlung des Gustav-Adolf-Werkes unserer Kirche fand 1844 im Rathaus zu Oldenburg statt.

Bürgermeister Meinen stellte die Kommune Bockhorn vor. Im Anschluss sagte der Vorsitzende, Pfarrer Dietrich Schneider, etwas zur Arbeit des GAW. Die anwesenden Ratsmitglieder, kirchlichen Vertreter und Mitglieder des GAW nutzten die Gelegenheit in einen Gedankenaustausch zu treten.

Einen Tag später, am 1. Mai, fand das Jahrestreffen in der Kirchengemeinde Bockhorn statt. Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete der Vareler Posaunenchor das Jahresfest, normalerweise unter Leitung von Michael Karußeit, diesmal in Vertretung durch seinen Sohn Jan Karußeit. Sie spielten vor Beginn des Gottesdienstes draußen vor der St. Cosmas- und Damiankirche und begrüßten so die Gottesdienstbesucher mit festlichem Posaunenklang.

Der Festgottesdienst war sehr gut besucht. Geschätzte 150 Gottesdienstbesucher füllten die Kirche und feierten diesen Gottesdienst. Predigerin war Vera Gast-Kellert. Sie ging in ihrer Predigt auf verschiedene Länder ein, in denen die evangelische Kirche eine Minderheit ist, wie z.B. in Brasilien und Russland. Sie bezog ihren Predigttext (1. Timotheus 2, 1-6a), der unter anderem das „Beten für die Obrigkeit“ thematisierte, auf die heutige aktuelle Situation in Russland und sagte, dass die Ev.-Luth. Kirche in Russland für Weisheit der Regierung predige. Sie sprach von der Kraft des Gebetes, die wir uns immer wieder bewusst machen müssen und dessen Wirkung wir nicht zu unterschätzen brauchen. 

Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst von Orgel und Posaunenchor. Da das Land Brasilien in diesem Jahr im Fokus des Jahrestreffens stand, hatte die Musikbeauftragte und Bockhorner Kirchenälteste Kerstin Jelinski eigens für diesen Gottesdienst  ein Quartett zusammengestellt, welches mit Percussion-Instrumenten, Gitarre und Flöten brasilianische Stücke spielte.

Im Anschluss an den Gottesdienst versammelte sich die Festgemeinde zum Empfang im „Hotel Hornbüssel“. Die Tische im Saal waren in den brasilianischen Nationalfarben gelb, grün und blau dekoriert. Ca. 75 Gäste nahmen teil. Es gab ein tolles Kuchenbuffet, welches die Mitglieder des Bockhorner Kirchenchores und des Gemeindekirchenrats selbst gebacken und gespendet hatten. Es war ein spannender Nachmittag, bei dem die anwesende Festversammlung Grußworte hörte und viele Informationen von Vera Gast-Kellert und ihrem Mann Pfarrer Martin Kellert über das Land Brasilien und speziell auch über die Ev.-Luth. Kirche in Brasilien erhielt. Beide bereisen immer wieder dieses Land, in dem Martin Kellert für 6 Jahre als Pfarrer wirkte. Rita Beutin berichtete über die Frauenarbeit des oldenburgischen GAW, die in diesem Jahr ihr 160jähriges Jubiläum feiert.

Auch die drei Stipendiaten des GAW aus Ungarn und Brasilien, die für ein Jahr in Leipzig studieren, kamen in einem Interview zu Wort und erzählten von ihren Eindrücken in Deutschland und von den Gemeinden in ihren Heimatländern. Zwischendrin wurde immer wieder auch gesungen oder der Musik gelauscht, wenn Kerstin Jelinski am Saxofon und Pastorin Katja Nolting-Möhlenbrock am Klavier spielten.

Insgesamt wurden bei diesem Jahrestreffen ca. € 1000,- Kollekte für Projekte des GAW gesammelt. Dieses Geld kommt ärmeren evangelischen Gemeinden zugute. Zum Beispiel soll in Brasilien eine kleine Kapelle für die Gemeinde Sao Lucas in Sobradinho von diesem Geld gebaut werden, die durch den Bau eines riesigen Stausees umgesiedelt werden musste. Allein die Kosten für die Kapelle belaufen sich auf insgesamt € 5000,-. Die Kollekte des Jahresfestes hat dazu beigetragen, dass dieser Wunsch in greifbare Nähe rückt und das Projekt umgesetzt werden kann. Wohl jeder an diesem Nachmittag hat gespürt:  Es ist schön, helfen zu können und Gutes zu tun und konkret zu wissen, wofür man es tut.

Pastorin Heike-Regine Albrecht übergab zum Ende des Jahrestreffens die Glocke des Gustav-Adolf-Werkes an Pfarrer Friedrich Henoch von der Kirchengemeinde, die im kommenden Jahr das Jahresfest ausrichten wird - die Kirchengemeinde Rastede. Pfarrer Kai-Wessels, Stellvertretender Kreispfarrer, sprach am Ende den Segen für die versammelte Festgesellschaft.

 

Pfarrerin Heike-Regine Albrecht, Bockhorn